Das Märchen von der dichten Kiste – Teil 4 – Treibhauseffekt
Dichte Kiste und der Treibhauseffekt
Es ist immer wieder zu beobachten, dass Exportverpacker Folien aus unterschiedlichsten Materialien auf ihren Kistendeckel anbringen.
Oder ab irgendeinem Abschnitt der Reise irgend jemand die Kisten mit Folie abdeckt oder noch schlimmer, ganz einschlägt.
Das Motiv ist klar: Vor Nässe schützen. Auf den meisten Kisten wird das auch per ISO-Regenschirmsymbol kundgetan. In den meisten Fällen wird mit solch einer Maßnahme ein Treibhausklima erzeugt und das Gegenteil von dem gewollten erreicht. Mit der Folie wird die in der Kiste enthaltene Feuchtigkeit regelrecht eingepackt. Durch Sonneneinstrahlung kann sich die Kiste umso mehr erwärmen, was die Konvektions- und Kondensationsprozesse innerhalb der Kiste ungleich verstärken kann.
Von der negativen Wirkung und Schadensquelle abgesehen, sind die meisten Folien für einen dauerhaften Schutz nicht geeignet. An erster Stelle steht die mechanische Festigkeit, die bei Umschlag- und Stapelvorgängen den Kufen, Paletten oder Gabeln von Stapelgeräten nicht standhalten kann. Beschädigungen sind zwangsläufig. Außerdem sind die meisten Folien nicht UV- und wetterfest. Nach wenigen Monaten sind die Folien bereits brüchig oder durch Wind und Frost beschädigt.
Fazit
Unter Folien herrschen ungleich höhere Temperaturen, wie das von Treibhäusern allgemein bekannt ist. Durch Folienauflagen wird das drohende Barackenklima begünstigt oder sogar verstärkt.
Deshalb ist es generell nicht empfehlenswert, derartige Maßnahmen zu ergreifen. Diese sind bei fachlich guter und richtiger, mit entsprechenden Lüftungs- und Abflussmöglichkeiten hergestellter Außenverpackung völlig unnötig und können sogar schadenrelevant sein.